Grenze, Zeitzeugen, Ost

Mit Passierschein in den eigenen Betrieb

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Am Morgen des 13. August 1961 wollte der 14-jährige Reiner Maier in den väterlichen Betrieb fahren, in dem er damals eine Lehre absolvierte. Der Vater hatte das Betonwerk 1946 in Glienicke aufgebaut. An der Oranienburger Chaussee war Schluss, da versperrten Kampfgruppen den Weg. Erst nach langen Diskussionen erhielten sie die Erlaubnis, den Betrieb nahe beim sog. Entenschnabel zu betreten. Künftig mussten sein Vater, er und alle Angestellten Passierscheine vorzeigen, um in den Betrieb zu gelangen. Das Gebäude wurde später wegen der Grenznähe abgerissen. Dem Vater wurde ein neues Grundstück zugewiesen. Dort baute er den Betrieb auf eigene Kosten wieder auf.

2011 hat der rbb Berlinerinnen und Berliner zum 50. Jahrestag des Mauerbaus gefragt, was die Teilung der Stadt für ihr Leben bedeutete. Denn für alle stellte die Mauer einen tiefen Einschnitt in ihre bisherigen Gewohnheiten dar, egal, auf welcher Seite sie wohnten. Menschen waren über Nacht abgeschnitten von Freunden und Verwandten, vom Arbeitsplatz, von der Schule oder ihren bevorzugten Freizeiteinrichtungen. Die Teilung der Stadt zerriss Familien, zerstörte Lebensläufe, tötete Menschen.

Orte

  • Berlin-Glienicke, Am Sandkrug, sog. Entenschnabel
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