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11. Mai 1975 – ein kleiner türkischer Junge spielt mit einem Ball, der Ball fliegt in die Spree.
Cetin Mert will ihn herausfischen – und stürzt dabei selbst ins Wasser.
Die West-Berliner Feuerwehr ist schnell da, aber Sie darf nicht helfen – denn die Spree gehört hier zu Ostberlin.
Wir wissen ja, dass wir diesen Grenzbereich nicht betreten dürfen, dieses Gewässer.
Wir haben uns an die Grenzbehörde der DDR gewandt.
Ich bin zu dem Soldaten dort gegangen und er sagte uns Hilfe zu, die allerdings, wie er sagte, etliche Zeit auf sich warten lassen würde.
Als ein Grenzsicherungsboot der DDR am Unfallort eintrifft, kann Cetin Mert nur noch tot geborgen werden.
Er ist eines der jüngsten Todesopfer an der Berliner Mauer.
In den letzten Jahren sind vier Kinder hier an der Spree ertrunken.
Seit Monaten verhandeln Ost und West über ein Hilfsabkommen. Bisher ohne Erfolg.
Wir haben bis jetzt immer die Position gehabt, dass es nicht unsere Aufgabe ist, Grenzen zu befestigen oder Zäune anzulegen.
Aber es sollte noch einmal sorgfältig geprüft werden, ob man hier nicht bei Festhalten an unserer Auffassung für die Menschen,
besonders für die kleinen Kinder, etwas tun kann.
as westliche Ufer wird schließlich mit Zäunen gesichert.
Im Osten erhalten Grenztruppen den Befehl, bei Unfällen künftig möglichst sofort einzugreifen.