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Maueransichten. Am 13. August 1971 ist Berlin zehn Jahre geteilt.
Die Mauer ist Touristenattraktion und Filmmotiv.
Ein scheinbar unüberwindbares Betonbollwerk.
Mit frisch geharktem „Todesstreifen“, Signalzäunen, scharfen Hunden, Dornenmatten und Wachtürmen.
Fast 100 Menschen sind bei dem Versuch sie zu überwinden bereits zu Tode gekommen.
Wer es kann, versucht die Mauer zu ignorieren:
Es blieb einem ja nicht weiter übrig, als sich damit zu arrangieren, wenn man einigermaßen gut leben wollte.
Wenn man sich nicht gegen den Staat gestellt hat, hat ja auch alles funktioniert, einigermaßen.
Aber wer nicht damit leben wollte, der hat Probleme gekriegt, das war es gewesen.
Propaganda zum Jahrestag des Mauerbaus:
Du Henry, ich möchte dich mal was fragen.
Sag mal, wann bist du geboren?
Am 13. August 1961.
Und weißt du, was dein Vati gemacht hat, als du geboren wurdest?
Er war bei der Kampfgruppe.
Und wo war er bei der Kampfgruppe?
An der Grenze.
Und was hat er da gemacht?
Aufgepasst.
Henrys Vater stand an der Grenze, um diesen Kindern die geborgene Zukunft als Bürger der Deutschen Demokratischen Republik zu sichern.