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Die Mauer – seit fünf Jahren teilt sie die Stadt.
Für die meisten Ost-Berliner ist sie unüberwindbar.
Manchen ist sie zur Normalität geworden, anderen eine täglich spürbare Bürde.
Den 5. Jahrestag der Grenzschließung feiert die SED-Führung mit einer großen Militärparade mitten in der Stadt.
Man ist dort hingegangen zum Spalier stehen, hat sich kurz umgesehen, hat möglichst noch 3, 4 Bekannte angesprochen.
oder hat sich sehen lassen und ist dann möglichst schnell wieder von dieser Spalierbildung weggegangen.
und hat sich ins nächste Kaffee oder ins nächste Lokal verzogen und hat dort noch einen gemütlichen Nachmittag verbracht.
Die Parade dauert nun schon anderthalb Stunden.
und noch immer stehen die Hauptstädter Spalier, um sich dieses Tages zu freuen, der für uns ein siegreicher Tag ist.
Ein schwarzer Tag aber für unsere Gegner.
Die Menschen in Berlin haben diese Mauer nie angenommen.
Auch wenn da gefeiert wurde oder Jahrestage begangen wurden, hat man sich da immer zurückgehalten mit persönlichen Statements,
weil man einfach nicht einverstanden war.