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Die Filmfestspiele in Berlin finden mit Ost- und Westbeteiligung statt.
Die DDR hat den Defa Film „Solo Sunny“ ins Rennen geschickt:
Der silberne Bär für die beste weibliche Darstellerin geht für ihre Rolle in Solo Sunny von Konrad Wolf an Renate Krößner.
Ein Triumph für die Ost-Berliner Schauspielerin Renate Krößner.
Dass sie den Bären persönlich entgegennehmen darf, verdankt sie ihrem Regisseur Konrad Wolf.
Ganz unverhofft ist sie so zum ersten Mal in West-Berlin:
Das war so weit weg das West-Berlin, das war ja weiter als Moskau.
Also insofern habe ich mir da überhaupt nie Gedanken gemacht.
Ich hatte ja gar keinen Pass.
Mir wurde gesagt ich soll da rüber kommen und dann fuhr ich mit Konrad Wolf, der ja einen Diplomatenpass hatte.
Der hat mich im Auto mitnehmen können und wo man dann diese Schlangenlinien am Check-Point Charly fuhr, da stieg ich ein.
Die Filmfans begeistert der Defa-Film über die unangepasste Frau aus Ost-Berlin.
Die Aussteigerin Sunny, die als Künstlerin tingelt
Ihr Gesang: Zwischen Melancholie und Selbstbehauptung.
Diese Stimmung durchzieht den gesamten Film und berührt die Zuschauer in Ost und West
Den Silbernen Bären nimmt Renate Krößner ein Herr aus dem DDR-Kulturministerium gleich hinter der Bühne wieder ab:
Monat für Monat verstrich und alle dachten schon, ich hab den gar nicht gekriegt- die bei mir zuhause vorbeikamen.
Aber irgendwann so nach drei,vier Monaten erhielt ich `ne kurze, knappe Einladung ins Filmministerium zu einem Sektumtrunk
unter 6-7-8 Personen, also in kleiner Runde würde man mir den Bären übergeben.