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Zu einem tödlichen Zwischenfall ist es West-Berliner Zeitungsberichten zufolge vergangenen Sonntag am Grenzübergang Drewitz gekommen.
Wie die Berliner Morgenpost heute berichtete, wurde ein 45-jähriger Kraftfahrer aus Asendorf im niedersächsischen Landkreis Diepholz
bei einem Verhör in einer Baracke in Drewitz von DDR-Grenzposten erschlagen.
Rudolf Burkert wurde nicht erschlagen, sondern starb während des Verhörs durch DDR-Grenzorgane an einem Herzinfarkt.
Der Tod des Transitreisenden belastet die deutsch-deutschen Beziehungen.
Der österreichische Pathologe Otto Prokop, oberste Gerichtsmediziner der DDR, versucht zu erklären:
Das ist ja ein Ereignis, das ist gar nicht so selten, wie der Laie glaubt.
Beispiel, Redner vor der Rede, nach der Rede, Schauspieler, während der Aufführung fallen sie um, bei Fernsehsendungen, wenn sie aufregend sind
Bei aufregenden Fußballspielen, bei Vernehmungen und ohne Anlass, plötzlich passiert das und einmal passiert´s hier und einmal passiert´s dort.
Zwei Wochen später stirbt erneut ein Mensch während der Zollabfertigung an Herzversagen.
Viele Reisende fahren Transit mit einem mulmigen Gefühl:
„Ich fahre nicht gerne rüber.“
„Warum?“
„Die Kontrollmaßnahmen, die hier laufen an der Grenze, sind also etwas Bedrückendes.“
„Man ist froh, wenn man durch ist. Ist wie durch´n Nebel.“
„Ist viel Angstmacherei dabei, `ne? Also ich finde es ganz normal.“