v1.0
Im September 1981 eskalieren die Auseinandersetzungen zwischen Senat und Hausbesetzern in West-Berlin.
Innensenator Lummer demonstriert Stärke und lässt an einem Tag gleich acht Häuser zu räumen.
Schlagstockeinsatz, Tränengas, Pflastersteine, Straßen-Barrikaden - schwere Straßenschlachten.
Auch Heinrich Lummer ist vor Ort.
In einem der geräumten Häuser hält er eine Pressekonferenz ab, propagiert seine harte Haltung.
Eine Provokation.
Nun, man sagt ja gelegentlich, wenn schon denn schon, in einem Aufwasch ist das am Besten erledigt.
Und nachdem wir so relativ zurückhaltend waren und die Ankündigung vorher gemacht haben, schien es uns richtig und möglich, es auf einmal zu tun
Vor dem Haus protestieren Demonstranten.
Die Polizei will die Unbotmäßigen vertreiben.
Dabei wird der 18-jährige Klaus-Jürgen Rattay von einem BVG-Bus erfasst und tödlich verletzt.
Der Tod des Demonstranten ist ein Schock.
Lummer weist alle Schuld von sich.
Am Anfang dieses bösen Weges der Gewalt standen Steinwürfe, Stahlkugeln, zerschlagene Fensterscheiben und manches mehr.
Nicht die Polizei hat die Saat der Gewalt gesät, sondern dies haben andere zu vertreten
In der Nacht kommt es erneut zu Demonstrationen und einer Mahnwache friedlich trauernder Demonstranten.
Einige Hundert sind es, die hier noch ausharren.
Was sie singen ist das Lied von Sacco und Vanzetti, ein Lied der Trauer.
Dann kommt die Polizei.
Ohne Vorwarnung werden Bomben mit Tränengas unter die Sitzenden geworfen.
Ein Grund für diese Aktion ist nirgendwo zu erkennen.