v1.0
Das Wohnungsproblem bleibt ein Dauerbrenner in beiden Teilen der Stadt.
1980 gehört das Warten auf dem Wohnungsamt im Osten zum Alltag.
Tausende hoffen auf eine „Zuweisung“ für die eigenen vier Wände.
Chaos trotz behördlicher „Wohnraumlenkung“:
Wann hatten sie denn den Lehrstand gemeldet?
Gemeldet hatte ich das voriges Jahr im Juli, August.
In verfallenen Altbauten stehen Wohnungen leer.
Carlo Jordan ist einer von denen, die solche unbeliebten Quartiere besetzen.
„Schwarz-wohnen“ nennt man das in Ost-Berlin.
Die, die antragsberechtigt waren, sagten, "nee so’ne Wohnung nehmen wir nicht."
Andrerseits waren aber andere Menschen da, so Künstler, Studenten, die also bereit waren in diesen Wohnungen zu wohnen.
Die Fehrbelliner Straße 7- das erste komplett illegal okkupierte Haus in Prenzlauer Berg.
Die Behörden werfen die Schwarzmieter zwar nicht raus, offiziell genehmigt wohnen die Besetzer deshalb aber noch lange nicht.
Bei uns im Haus hat keiner eine legale Zuweisung bekommen, wir hatten eine Art Duldungszustand.
Nicht überall dürfen Besetzer bleiben wie hier.
Doch an der Fehrbelliner 7 hat die Stasi Interesse.
Musiker, Oppositionelle, Umweltschützer – Alle unter einem Dach.
Ein leichtes Spiel für die Mitarbeiter von „Horch und Guck“.
Das war immer sichtbar, dass vor besonderen Ereignissen –Liebknecht –Luxemburg Demonstration- 1. Mai- 07. Oktober- unser Haus eben offen observiert wurde.
Und das sah man, akut wurde die Gefahr erst an dem eigentlichen Tag.
Und da war es dann mitunter so, dass die Staatssicherheit uns verbot, aus dem Haus zu gehen.
Wenn wir aus dem Haus gehen, werden wir festgenommen und interniert für diesen Tag, du am Abend wieder frei gelassen oder wir blieben im Haus in der Wohnung.
Und so war für mich die Lösung, also vor diesen symbolischen Tagen der DDR immer andere Wohnungen zu beziehen.